Luftströmungstrocknung von Papier

30.05.2011
von Eva Glück, Gerhard Banik, Ernst Becker, Michael Kühner erschienen im Restaurator. Band 32, Heft 1, Seiten 27–38, ISSN (Online) 1865-8431, ISSN (Print) 0034-5806, DOI: 10.1515/rest.2011.003, /March/2011

Das Prinzip der Strömungstrocknung wurde ursprünglich in Druckwerkstätten bzw. bei der Herstellung von handgeschöpften Papieren eingesetzt, um kurze Trocknungszeiten größerer Papiermengen unter Erhalt der Planlage zu ermöglichen. Die Technik wurde von R. Futernick erstmals 1988 für die Anwendung in der Papierrestaurierung vorgeschlagen und am Western Regional Paper Conservation Laboratory in San Francisco in die restauratorische Praxis eingeführt. In diesem Beitrag werden die physikalischen Grundlagen der Strömungstrocknung sowie der Einsatz eines einfachen Trocknungsstapels aus archivgerechten Wellkartons beschrieben. Die Strömungstrocknung wird mit Hilfe von Wellkartons durchgeführt, zwischen denen feuchte Papierobjekte mit zusätzlichen Hilfsmaterialen gestapelt werden. Der Stapel wird mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines kontinuierlichen Luftstroms ausgerüstet, der die offenen Kanäle der Wellkartons durchströmt. Das Wasser wird durch kontinuierliche Verdampfung aus dem die Feuchtigkeit absorbierenden Wellkarton in die durchströmende Luft entfernt, bis ein Gleichgewicht zwischen dem Luftstrom und dem Wasserdampfdruck im Porenvolumen des Wellkartons erreicht ist.

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